Mit der Textilroute wird an eine Tradition erinnert, die seit 500 Jahren in Mönchengladbach nachgewiesen ist. Leinentuche aus Mönchengladbach wurden bis vor 100 Jahren in Heimarbeit produziert und im Verlagssystem vertrieben. Mit dem Aufkommen der Baumwollverarbeitung stand die Leinenweberei unter Konkurrenzdruck und wurde schließlich ganz verdrängt. Mitte des 19. Jahrhunderts liefen ein Viertel aller Baumwollspindeln der Rheinprovinz im Gladbach-Rheydter Industriebezirk!
Die zunehmende Bedeutung des Gladbach-Rheydter Raums wird auch durch die Entstehung eines dichten Eisenbahnnetzes um Mönchengladbach ab Mitte des 19. Jahrhunderts deutlich, das die Stadt mit dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und dem Seehafen von Antwerpen verband.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts blieb in Mönchengladbach die Textilindustrie beherrschend, zu der noch die Konfektionsbetriebe hinzukamen. In jüngster Zeit ist vor allem der tertiäre Sektor mit den beiden großen Ausbildungsstätten, der Hochschule Niederrhein und der Textilakademie, Teil des neuen Selbstbildes der Stadt als „Textile City“.